Aus der Geschichte des OWK Großsachsen

Im Jahr 1911 wurde unter der Patenschaft des OWK Mannheim die Ortsgruppe Großsachsen gegründet. Ihr l. Vorsitzender war Friedrich Ernst. Bereits im Jahr darauf konnte die Höllenquelle gefasst und der Allgemeinheit übergeben werden.
Die OWK-Zeitung "Dorflinde" erwähnte 1914 erstmals eine Blütenwanderung, doch ein Jahr später mussten die "programmmäßigen Wanderungen" eingestellt werden, da 75 % der Mitglieder Heeresdienst leisten mußten.
Im Mai 1919 sollte die erste Nachkriegshauptversammlung des Gesamtklubs in Großsachsen abgehalten werden, konnte jedoch wegen "schlechter Verkehrs- und Ernährungsverhältnisse" nicht stattfinden.

Am Fuße des Talbergs errichtete die Ortsgruppe 1921 eine Gedenkstätte für die im Weltkrieg 1914-18 gefallenen Mitglieder.

Nach den Wirren des Krieges wurde die Klubtätigkeit wieder aufgenommen. Wanderungen wurden durchgeführt und zu Heimatabenden und Vorträgen trafen sich die Mitglieder im Vereinslokal, der "Goldenen Krone" - und zu Festen.
Die Ortsgruppe erbrachte 1931 für die Instandhaltung von Ruhebänken, das Gefallenendenkmal und die Höllenquelle 450 Mark. Zur "Förderung der nationalen Arbeit" wurden 25 Mark gespendet. Der Zimmermeister Philipp Eppel erhielt 1933 den Auftrag, die Hundskopfhütte für 106 Mark zu überholen.
Ab 1933 führte Dr. Otto Treusch den Klub. Viele Wanderungen wurden von der eigenen Mandolinengruppe begleitet. 1934 starteten die OWK-Mitglieder mit dem TV Germania gemeinsam zur "Götzwanderung". Ausgangspunkte von außerörtlichen Wanderungen wurden per Reichsbahn erreicht. So legten die Wanderer im Jahr 1935 nicht weniger als 1224 Reichsbahnkilometer zurück! Ab 1939 hatte der Verein zwar noch Mitglieder, Wanderungen gab es jedoch nicht mehr. Beim Einmarsch der Amerikaner im April 1945 wurden alle Klubunterlagen vernichtet.
1953 begann der Wiederaufbau der Ortsgruppe. Ihr 1. Vorsitzender war ab dem 24. Mai Karl Eyermann.

Im darauf folgenden Jahr übernahm Adam Haag den Vorsitz. Unter seiner Leitung gab es, außer den Wanderungen Vorträge in Zusammenarbeit mit dem Volksbildungswerk, viele Lichtbildervorträge und am 14.8.55 eine Wanderung mit der Ortsgruppe Leutershausen.
Infolge des Krieges war die Hundskopfhütte geplündert und dem Verfall preisgegeben worden. Als Kuriosität konnte der "Dorflinde" 1961 entnommen werden, dass die Ortsgruppe dem Hauptverband für das Jahr 1960 noch DM 12.— Beitrag schuldete!
Der Bezirk 10 tagte 1974 in Großsachsen. Am 14.12.1975 fanden Neuwahlen statt, bei denen Erwin Naß zum neuen Vorsitzenden des Klubs gewählt wurde.

Seit der Zusammenführung der beiden Ortsteile Großsachsen und Leutershausen zur Gemeinde Hirschberg führen die Ortsgruppen ab 1978 regelmäßig jährlich eine gemeinsame Wanderung durch.
Zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Großsachsen 1979 beteiligte sich der Klub mit einem Wagen am Festzug. Die "Hundskopfhütte en miniature" wurde durch die Straßen gefahren. Dank der großzügigen Unterstützung durch Kurt Meyer hatte der OWK einen leichten Start, bereits zum ersten Gassenfest die "Waldschänke zum Hundskopf" im Anwesen Sahm zu eröffnen. Insbesondere die „Helferessen“ nach dem Fest erfreuten sich großer Beliebtheit.

Wanderungen ins "Blaue" endeten in Johann Webers Backstube bei Zwiebelkuchen und Neuem Wein und sind heute noch vielen in bester Erinnerung.

Hans Lauppe war 1978 Initiator einer Verbindung zu Wanderfreunden aus Sachsenheim. Im Jahre 1980 war eine große Wandergruppe mit dem schwäbischen Albverein zusammen im Randecker Maar.
1981 starteten die Wanderer zu ihrer ersten Fahrradtour, 1983 gab es erste Kontakte zum Eifelverein in Manderscheid und im selben Jahr nahmen Luise Klohr und Georg Schmitt die beliebten Seniorenwanderungen ins Programm auf.
Bis zum heutigen Tag werden Aktivitäten wie Radwanderungen, Seniorenwanderungen, Beteiligung am Gassenfest, Theaterfahrten und v.a.m. durchgeführt. Hinzu kommen Besichtigungen wie z.B. Kernkraftwerk Biblis. Müllsortieranlage Sinsheim, Bergwerk Schriesheim, Porphyrwerk Weinheim sowie die Wasserver- und Entsorgungsanlage der Gemeinde Hirschberg. Das "Gesellschaftliche" kommt auch nicht zu kurz: man trifft sich zu Klubabenden, jetzt im Vereinslokal "Zur Goldenen Rose", zu Dia-Vorträgen, zum "Helferessen" nach dem Gassenfest, zum "Neuen Wein mit Zwiebelkuchen" und zum gemütlichen Abend vor dem l. Advent einer stimmungs-vollen Weinprobe.
Am 12. August 1991, zu seinem 80. Geburtstag wird der OWK Großsachsen im Vereinsregister Weinheim als e.V. eingetragen.
Als Höhepunkt im Vereinsleben gilt die jährliche Wandererehrungsfeier, bei der eifrige Mitwanderer ausgezeichnet werden; dem fleißigsten wird über lange Jahre der von Romi Wacker gestiftete Wanderpokal verliehen.
Fast in jedem Jahr wird eine Mehrtagestour angeboten. So ist es möglich, viele Landschaften, nicht nur in Deutschland, kennen zu lernen. Natürlich kommt die nähere Heimat nicht zu kurz. Im Abstand von etwa drei Wochen werden Halbtags- und Tageswanderungen und monatlich eine Seniorenwanderung angeboten. Die Wanderführer finden Ziele im Schwarzwald, in der Pfalz, im Neckartal, Kraichgau, Taunus und Bauland, im Schwäbischen Wald, im Naturschutzgebiet Taubergiesen und natürlich überall im Odenwald. Und wieder treffen sich die Wanderer zu Betriebsbesichtigungen, wie die Müllverbrennungsanlage Mannheim, die Kläranlage in Weinheim, die Firma John Deere und der Steinbruch der Heidelberger Zementwerke. Besondere Ereignisse sind die Medienexkursion zum ZDF und der Besuch der Völklinger Hütte.
Eine Ära geht zu Ende: 1995, nach 17 Jahren beteiligt sich der Klub zum letzte Mal am Gassenfest.
Eine Sammelaktion, bei der insgesamt 36.000 DM aufgebracht werden, ermöglicht die Renovierung des alten Dorfbrunnens, der 2000 eingeweiht wird.

Zur Erinnerung an den Ehrenvorsitzenden Adam Haag, der im Jahr 2000 hundert Jahre alt geworden wäre, bringt der Verein am Ehrenmal bei der Höllenquelle eine Gedenktafel aus Bronze an.
Im Jahr 2001 wird das 90-jährige Bestehen mit einem Festakt im Rathaus und einem festlichen Abendessen im Hotel Krone gefeiert. Aus diesem Anlass stellt der Klub im Großsachsener Wald eine Ruhebank und ein Wegkreuz an der Kreuzung Hindenburgweg / Belzhohl auf. 

Die Seniorenwanderungen, inzwischen mit Oskar Röder, sind weiterhin sehr beliebt und bei den jährlichen Mehrtageswanderungen gibt es ein Parallel-Programm für Teilnehmer, denen mehrstündige Wanderungen zu viel sind.

Frühjahr 2005: Nach fast dreißig Jahren übergibt Erwin Naß sein Amt als Vorsitzender an Alfons Scheffold. Eine umfangreiche Hommage würdigt sein Wirken und er wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit 2004 erscheint eine jährliche Wanderzeitung. Und ab 2006 werden zusätzlich zum normalen Wanderplan Zweitageswanderungen mit Übernachtung und Mehrtages-Streckenwanderungen mit Gepäcktransport angeboten. Bei Vortouren werden zunehmend die Streckenführung und das Höhenprofil mit dem GPS-Gerät dokumentiert, wichtige Vorabinformationen für die Teilnehmer. Und der Odenwaldklub Großsachsen bekommt eine eigene Homepage, auf der bevorstehende Wanderungen detailliert angekündigt werden und über vergangene ausführlich berichtet wird.

Das Jubiläumsjahr 2011 wird mit einem Festempfang im Rathaus Hirschberg eröffnet. Der Klub stiftet der Gemeinde drei Bänke, die am 20. Mai im Rahmen einer Wanderung feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Die erste Bank steht am Blütenweg in der Nähe der Grube "Marie in der Kohlbach", die beiden anderen sind auf der Himmelswiese plaziert. Von hier bietet sich ein herrlicher Blick über die Rheinebene. Am vorbei führenden Wanderweg stellt der Naturpark eine Infotafel zur Flora des Wiesenhanges auf. Die Homepage des Klubs bekommt sie ein neues, moderneres Aussehen. Im November findet das Jubiläumsjahr mit einem großen Festabend im evangelischen Gemeindehaus seinen Abschluss.

Vier Jahre später - 2015 - wählt die Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand. Den Vorsitz übernimmt erstmals eine Frau: Felicitas Gärtig löst Alfons Scheffold nach zehn Jahren ab. Weitere "neue" Mitglieder übernehmen Verantwortung für den Verein.