Pfalzwanderung ins Mußbachtal am 15.06.2019

mit Felicitas Gärtig, Dagmar Seibert und Angelika Stabenow

Nachdem die Fahrt nach Prichsenstadt am Wochende nach Pfingsten wegen nicht ausreichender Teilnahmerzahl abgesagt werden musste, wurde stattdessen eine Pfalzwanderung ins Mußbachtal bei Gimmeldingen, auch Silbertal genannt, unter der Führung von Angelika Stabenow, Dagmar Seibert und Fe Gärtig anberaumt.
18 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde trafen sich um 9:45 Uhr am Marktplatz in Großsachsen, um in Fahrgemeinschaften nach Gimmeldingen zu starten. Treffpunkt war der Parkplatz am Sportplatz in Gimmeldingen. Die Wenigwanderer fuhren noch etwas weiter ins Mußbachtal hinein bis zur Looganlage, während die Vielwanderer vom Sportplatz aus durch den Wald oberhalb des Mussbachs zur Looganlage wanderten.
„Loog“ bedeutet althochdeutsch Grenze  und das idyllisch im Wald gelegene ehemalige Jagdhaus, das nun schon seit über 100 Jahren als Gasthaus bewirtschaftet wird, liegt genau auf der früheren Grenze zwischen dem ehemaligen Fürstbistum Speyer, zu dem die Orte Königsbach und Deidesheim gehören und der Kurpfalz mit den grenznahen Orten Gimmeldingen und Haardt.
Beide Wandergruppen trafen zusammen am etwa 200 m weiter im Tal gelegenen Forsthaus Benjental.

 

Auf schattigem Weg ging es dann weiter immer am Bach entlang bis zum Forsthaus Silbertal am Talende.
Im Mußbachtal gab es im 17. und 18. Jahrhundert mehrere Mühlen, an die noch Tafeln am Wege erinnern. Als Zugang zu den Mühlen des Mußbachtales wurde übrigens der Eselsweg geschaffen , denn die fürstbischöflich-speyerischen Deidesheimer konnten ihre Mühlen mit Fuhrwerken nur erreichen, wenn sie den Weg durch das Gimmeldinger Tal über kurpfälzisches Gebiet nahmen. Die Grenze lag bei der Looganlage. Als 1715 in Gimmeldingen) eine kurpfälzische Zollschranke errichtet wurde, hielten die Deidesheimer in ihren Mühlen Esel, um das Getreide, Mehl und anderes durch ihren eigenen Wald über das 450 m hohe Knoppenweth zu transportieren. Die Mühlen im Mußbachtal wurden deshalb auch Eselsmühlen genannt.


Nach der Mittagsrast im Forsthaus Silbertal gingen die beiden Gruppen dann wieder getrennte Wege.
Die Vielwanderer wanderten nun ein Stück bergauf in Richtung Weinbiet, um dann oberhalb des Mußbachtals zurückzuwandern. Nach einem steilen Abstieg trafen sie am Forsthaus Benjental wieder auf die Wenigwanderer, die durch das Tal zurückgelaufen waren. Vorher kreuzten diese noch den „Geißbockweg“ und erfuhren etwas über die 600 Jahre alte Tradition, nach der die Bewohner der Ortschaft Lambrecht an jedem Pfingstdienstag einen Geißbock nach Deidesheim zu liefern haben. Noch heute wird die Überstellung des Geißbocks nach Deidesheim dort mit einem großen Volksfest gefeiert.
Nach einer Kaffeepause im Biergarten des Forsthauses Benjental ging es dann für die Vielwanderer zurück über Gimmeldingen nach Großsachsen, während die Wenigwanderer vom Parkplatz Looganlage aus direkt die Heimfahrt antraten.

Text und Fotos: Felicitas Gärtig